Polemik

Verlust des Welterbetitels - und wie weiter? | Artikel als PDF herunterladen
Polemik I - wem gehört eigentlich Dresden? | Artikel als PDF herunterladen
Polemik II - darf ein Kind sein Spielzeug kaputt machen? | Artikel als PDF herunterladen
Glosse I - Die Hinterwäldler wohnen nicht in Dresden | Artikel als PDF herunterladen
Glosse II - Antrag Gewerbeanmeldung: Würstchenstand auf der Waldschlösschenbrücke | Artikel als PDF herunterladen

Vorbemerkung

Vielleicht fragen Sie sich, wenn Sie die folgenden Texte lesen, die seit Ende Juli 2009 auf der Homepage stehen, warum ich mich nicht schon früher in die Diskussion eingemischt habe, mich nicht schon früher in diese Kontroverse (halb-)öffentlich geäußert habe?

Der Grund ist recht einfach. Ich war von Mitte 1996 bis Anfang 2008 kein Dresdner Bürger. Ich hatte meinen Wohnsitz in der Nachbarstadt Freital und insofern habe ich – aus meiner Sicht auch richtigerweise – nicht am Bürgerentscheid zur Waldschlösschenbrücke teilnehmen dürfen/können.

Aber ich hätte mich ja auf irgendeine Weise anders – z. B. über Leserbriefe o. ä. – in die Diskussion einbringen können!?
Hier wird es nun (architektur-)psychologisch interessant: Obwohl ich mich in meiner Wahrnehmung weiter der Stadt Dresden verbunden fühlte (beispielsweise weiterhin die Dresdner Ausgabe der SZ abboniert hatte) ging meine emotionale Beziehung zu solchen Dingen etwas verloren. Erst jetzt, ca. 11/4 Jahr, nachdem ich wieder nach Dresden gezogen bin, bewegt mich diese Diskussion wieder stärker. Ich fühle mich wieder als Dresdner Bürger, ein ganz klarer Fall von „Ortsidentität und Ortsbindung“ (vgl. Richter, 2008). Und deswegen mische ich mich auch erst jetzt in diese Diskussion ein, obwohl sie gerade vorbei zu sein scheint. Ich habe allerdings die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass es nun endlich Zeit ist, derartige Dinge auch wieder fundiert abgewogen und gelassen zu diskutieren (vgl. Text I).

Unabhängig davon habe ich aber einige der folgenden Texte auch an Privatmedien, z. B. die Sächsische Zeitung, die art und den Eulenspiegel geschickt. Ich bin gespannt, ob Redaktionen und Journalisten so etwas jetzt noch aufgreifen und damit eine abgewogene Diskussion befördern – oder ob so etwas in dieser Zeit immer nur dem schnelllebigen aktuellen Themen und vorübergehenden Problemen, wie Schweinegrippe, Wirtschaftskrise, Afghanistankrieg, Porsche-VW-Fusion, und Wahlkampf untergeht.

Meine Kapazität ist jedenfalls begrenzt. D. h. viele weitere Aktivitäten von meiner Seite aus wird es nicht geben.
Jetzt sind m. E. die am Zuge, die sich mit solchen langzeitigen Planungsfragen als Experten oder Politiker (d. h. institutionell oder demokratisch legitimierte) beschäftigen. Deshalb werde ich einige dieser Texte auch noch an die Stadt Dresden und bestimmte Parteien senden. Allerdings bin ich auch da skeptisch, bekam ich doch bereits Ende der 1990er Jahre weder eine Bestätigung des Eingangs noch eine Antwort auf mein Schreiben an den damaligen Dresdner Stadtplaner. In diesem Schreiben hatte ich zur Errichtung der VW-Manufaktur in Teilen so argumentiert, wie im Text I.

Damit ist auch ein möglicher dritter Grund für mein begrenztes Engagement in der Zukunft genannt: Ich denke, es ist zutiefst menschlich, dass man nicht noch ein weiteres Mal in den Wald ruft, wenn kein Echo kommt. Oder anders gesagt, nur wenn das Echo antwortet und sei es nur so etwas wie "…Otto", macht es Spaß, weiter zu rufen.
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